Bis zur Französischen Revolution von 1789 trugen die Herren die Kniehose, die Culotte, in Kombination mit weißen Strümpfen. Als Erkennungszeichen ihrer freiheitlichen Gesinnung wählten die Revolutionäre - die Sans Culottes - stattdessen die langen weiten Hosen, die man bis dahin nur von den Arbeitern kannte. Allgemein akzeptiert wurde die uns heute so vertraute Hosenlänge erst in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts.
Für den jugendlichen Träger des gelben Anzugs standen bei der Entscheidung für die lange Hose sicher modische Erwägungen im Vordergrund. Die enge Jacke, mit der für diese Zeit charakteristischen hohen Taillierung, der feine Seidenstoff und die auffällige Farbe lassen eher an einen Modegecken denken als an revolutionäre Ideale.
Der Knabenanzug ist im Modemuseum im Schloss Ludwigsburg ausgestellt.
Erworben aus Lotto-Mitteln.