Schreiende Marktfrauen, stolze Bürger, Bettler - und zwischendrin die Heilige Familie. Mit diesen Szenen und der naturgetreuen Darstellung unterscheidet sich die neapolitanische Krippe von Krippen anderer Regionen. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts war der Krippenbau in Neapel königliche "Chefsache". Die besten Künstler aus der Porzellanmanufaktur "Capodimonte" fertigten die Figuren, die bald zu einem gefragten Luxus-Exportartikel wurden. In Neapel nahmen die Krippen zum Teil so große Dimensionen an, dass in den Palästen separate "Krippenzimmer" eingerichtet wurden. Oder man stellte die Krippen auf den flachen Hausdächern so auf, dass die natürliche Landschaft einen idealen Hintergrund bot.