Der glattwandige Elfenbeinbecher in einer konischen, leicht geschweiften Form, ist verziert mit drei silbervergoldeten, schmalen Bändern mit schwarz-weiß emailliertem Muster. Der Deckel besitzt einen pilzförmigen Knauf, der auch mit einem solchen Band verziert ist auf dem oben das Wappenschild mit der Jahreszahl 1558 aufgebracht wurde.
Becher dieser Art wurden häufig als „Hofbecher“ bezeichnet und waren gerade in dieser frühen Zeit der Elfenbeindrechselei sehr beliebt.
Dieses sonst eher schlichte Stück besticht vor allem durch seine Größe, die auf einen sehr großen, dafür verwendeten Stoßzahn hinweist. Für die Kunstkammer interessant ist dieser Becher daher vor allem durch seine Kombination aus exotischem Material und ungewöhnlicher kunsthandwerklicher Technik.
[Marlene Barth/Maaike van Rijn]