Die mit Glasmalerei auf einer hochrechteckigen Monolithscheibe aufgemalte Vertikalsonnenuhr ist symmetrisch aufgebaut und ermöglicht mehrere Anzeigen.
Der weißgrundige, als nach oben offenes Rechteck gestaltete Ziffernbalken verzeichnet die römischen Stundenzahlen VI–XII–VI mit Halbstundenmarken. Dieses Rechteck umschließt einen in schwarze Malerei eingeritzten „Calender“ mit Namenstagen und dem Sonnenstand im Tierkreis. Rechts und links davon sind die Tierkreiszeichen mit kleinen Figuren und mit den Symbolen dargestellt.
Die beiden gelbgrundigen Banderolen verzeichnen die Tag- und Nachtlängen 8–16, „die nachts Länge +“ bzw. „die Tags Länge +“, sowie die Sonnenauf- und -niedergänge 4–8, „der Sonnen A:g“ bzw. „der Sonnen N:g“, wobei die Sonne jeweils als Symbol steht. In der Mitte sind auf einem vertikalen Balken die Monatsbuchstaben verzeichnet.
Betont wird die Mittelachse durch zwei bildliche Darstellungen: oben eine gelbe, flammende Sonne mit Gesicht, darüber die Jahresangabe „ANNO 1762“, unten ein auf der Erdkugel knieender, geflügelter Putto, der mit dem Handzirkel eine Armillarsphäre vermisst. Der Polstab wird ehemals im Sonnengesicht angebracht gewesen sein. Die Angaben gelten für die geographische Breite von etwa 48°, das entspricht der Lage von Ulm.
Die Scheibe wird von einem geschwärzten Holzrahmen gehalten, dessen Vorderseite nachträglich vergoldet wurde.