Erst auf den zweiten Blick offenbart sich der Detailreichtum, der die Skulptur der Muttergottes mit Kind auszeichnet. Die fein geschnitzten Falten und gezackten Säume der Gewänder zeichnen schemenhaft den Körper der Figuren nach. Zudem entsteht durch die schräge Position des Christuskindes eine für die Zeit um 1250 ungewöhnliche, räumliche Wahrnehmbarkeit der Skulptur. Auch die Gestik von Mutter und Kind sind in besonderem Maße aufeinander abgestimmt: Jesus hebt seine rechte Hand zum Segen. Das Buch in seiner Linken und der Apfel in der Rechten Mariens verweisen auf den Sündenfall und die kommende Erlösung. Mit der linken Hand hält Maria zärtlich den Kopf ihres Sohnes.
[Sophie Rüth]