Das Gebiet der heutigen Stadt Reutlingen wurde bereits im Spätpaläolithikum besiedelt. In der Spätantike bzw. während der Völkerwanderung ließen sich Personenverbände im südwestdeutschen Raum nieder, die von römischen Autoren unter dem Begriff "Alamannen" zusammengefasst wurden. In Reutlingen wurden um 1900 mehrere Gräber und Bestattungsplätze aus der Zeit der Alamannen entdeckt. Ein Anhänger aus einem Grab im Gewann "Auwiesenäcker" ist besonders interessant. Ein Bärenzahn wurde an der Wurzel durchstoßen und mit einem Bronzeblech eingefasst. Ein durch die Bohrung gezogener Bronzering ließ den Bärenzahn zum Anhänger werden. Dieser wurde einem 10- bis 12-jährigen Kind als Grabbeigabe mitgegeben. Wahrscheinlich wurde der Anhänger am Gürtelgehänge getragen und sollte das Kind vor Unheil und bösen Mächten beschützen.