Dieser schön verzierte und aufpolierte Nussbaumschrank ist mit einem mechanischen Spielwerk ausgestattet. Nach Auflegen der großen, gestanzten Metallplatten werden durch den Drehmechanismus Federstahlkämme gezupft, die - wie bei einer Spieluhr - Klang erzeugen. Die Lochscheiben fungieren somit als Tonträger. Im unteren Schrank befinden sich sechs Wechselplatten, die jeweils ein anderes Musikstück erklingen lassen.
Einst hing das Gerät, das Ende des 19. Jahrhunderts in einer namhaften Manufaktur gebaut wurde, wohl in einer Gaststätte und hat dort die Gäste unterhalten.
Die Leipziger Firma Polyphon entwickelte sich bis 1899 mit über 780 Arbeitern zum größten europäischen Hersteller von Plattenspieldosen und -automaten, die als Vorläufer des späteren Grammophons gelten können.