Dieser Aluminiumteller wurde bei der Schulspeisung in der Nachkriegszeit in Schwäbisch-Gmünd verwendet. Wie auch in den anderen Zonen, erhielten die Schüler in der amerikanischen Besatzungszone Mahlzeiten an den Schulen. In Gmünd gab es die Schulspeisungen von 1947 bis 1949. Ausgenommen von den Essensausgaben waren laut Zeitzeugen die Kinder von Lebensmittelhändlern. Verteilt wurden von den Amerikanern auch Speisen, die man in Gmünd so nicht kannte. Maisbrei und andere Gerichte aus Mais waren für die Gmünder außergewöhnlich. Mais kannte man bis dahin höchstens als Tierfutter.
Einmal pro Monat, beim Schwimmunterricht im Gmünder Schwimmbad, wurden die Kinder gemessen und gewogen. Der Lehrer gab die ermittelten Daten an die amerikanische Besatzungsverwaltung weiter. Dort wurde gegebenenfalls auf negative Entwicklungen reagiert.
Zu dem Aluminiumteller hat sich der Aufsatz "Schulspeisung" eines Schülers erhalten: "Am 10. März [1947] hat die Schulspeisung angefangen. Jedes Kind hat ein Schlüssele oder Kächele und einen Löffel bei sich. Aus den großen Kannen wird das Essen ausgeteilt. Am Mittwoch haben wir großes Pech gehabt. Es gab Kakao und weiße Wecken, und wir waren nicht in der Schule! Meistens bekommen wir süße Suppen oder Brei. Für jedes Kind gibt es zweieinhalb Schöpflöffel davon. Alles schmeckt sehr gut. Wir kriegen es nur in der Woche drei mal. Ich freue mich schon wieder auf die nächste Schulspeisung. Wenn es nur recht lange dauern wird."