Im Jahr 1690 gelang es den kaiserlichen Truppen, nach längerer Belagerung die strategisch wichtige Stadt Kanischa (ungarisch: Nagykanizsa) einzunehmen, die seit 1600 von den Türken besetzt gewesen war. Auf diesen Erfolg schuf Philipp Heinrich Müller eine Medaille, die auf ihrer Vorderseite den siegreichen Kaiser zeigt: Leopold I. trägt in der rechten Hand eine Standarte, die mit dem Christus-Monogramm (XP) geschmückt ist. In der linken hält er die Siegesgöttin Victoria, die ihm einen Lorbeerkranz entgegenhält. Vor Leopold kniet ein Türke, der ihm die Schlüssel der Stadt reicht.
Auf der Rückseite findet sich eine Ansicht von Kanischa, über der ein Engel schwebt. In der rechten Hand hält er ein Spruchband mit dem lateinischen Namen der Stadt: CANISIA, mit der linken umfasst er eine Trompete, mit er den Ruhm des Feldherrn verbreitet. Die Medaille hat eine Randschrift, die der Nürnberger Unternehmer Friedrich Kleinert schuf.
[Matthias Ohm]