Der Kapellmeister und Komponist, Professor Josef Krug (1858-1915), stellt sich selbstbewusst in Pose auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Königlich Preußischer Musikdirektor in Magdeburg (1901-1915). Mit dem rechten Unterarm lehnt er sich an ein Notenpult und hält einen Taktstock in der Hand, links stützt er die Hand in der Hüfte auf. Seinem Namen fügte der gebürtige Waldseer die Heimatstadt an, der er sich zeitlebens verbunden fühlte.
Krug studierte sieben Jahre am Königlichen Konservatorium in Stuttgart die Fächer Komposition, Violine, Klavier und Gesang. 1889 verließ er Stuttgart und wirkte als Operndirigent und Kapellmeister in Hamburg, Brünn, Nürnberg und Augsburg, bevor ihn seine Laufbahn nach Magdeburg führte, wo er sich als Leiter des Städtischen Orchesters vor allem der Pflege der Vokalmusik widmete.
Seine Frau Luise, eine ausgebildete Sängerin, übergab den Werknachlass, Möbel des Arbeitszimmers und weitere Zeitdokumente dem Museum seiner Heimatstadt. Auf dem Stadtfriedhof erhielt Krug ein Ehrengrab, das heute noch besteht.
Seine Kompositionen - Lieder, Orchesterwerke, Oratorien - sind geordnet und erschlossen worden. Sie liegen als Depositum im Stadtarchiv Bad Waldsee, wo sie von Interessierten eingesehen werden können.
Das Porträt stammt von Emil Schwabe (1856-1924), einem Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie.
Signiert u. li. "E. Schwabe".
[Brigitte Hecht-Lang]