Dieser Sesterz für den römischen Kaiser Commodus stammt aus der Stadt Ilion, die zu jener Zeit, wie auch heute wieder, mit dem mythischen Troia aus dem Epos des Homer gleichgesetzt und als realer Austragungsort der berühmten Schlachten zwischen Griechen und Troianern angesehen wurde. Während Commodus selbst auf der Vorderseite der Bronzemünze abgebildet ist, zeigt die Rückseite den hier namentlich erwähnten Helden Hektor, der als Prinz und Heerführer von Troia auch als Symbolfigur des inzwischen unter römischer Herrschaft stehenden Ilion fungierte. Die Darstellung Hektors auf Münzen dieser Stadt begann nicht erst unter Commodus, doch entstand in seiner Regierungszeit ein neuer Darstellungstyp, bei dem der von Homer so genannte „Rossebändiger“, der als einziger Held vor Troia einen vierspännigen Streitwagen fahren konnte, unbeweglich in einer Quadriga steht und auf seiner ausgestreckten rechten Hand eine ihn bekrönende Nike bzw. Victoria trägt.
(Sonja Kitzberger)
Vorderseite: Gepanzerte und drapierte Büste des Kaisers Commodus mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rückseite: Hektor steht nach rechts im Wagen einer stehenden Quadriga. Er trägt einen Schild auf dem Rücken, einen Speer in seiner linken und eine Victoria auf seiner rechten Hand.