Die hochrechteckige Wappenscheibe des dem österreichischen Geschlecht derer von Grünthal entstammende Hans Joachim von Grünthal (1576-1639), Obervogt von Wildberg und Nagold (1605-1615) sowie von Tübingen (1615-1639) ist nur fragmentarisch erhalten und stark mit Flickwerk durchsetzt (zur Rekonstruktion diente die identische, besser erhaltene Wildberger Scheibe).
Das in den Farben Gelb, Rot, Schwarz und Weiß wiedergegebene Wappen nimmt die zentrale Stelle der Scheibe ein und befindet sich in einer Rahmenarchitektur (vgl. Inv.-Nr. 1988/799): Es wird flankiert von ornamentierten grünen Säulen mit rubinroten, ebenfalls verzierten Basen und Kapitellen. Auf architravartig gestalteten roten Sockelleisten und überfangen von gleichfarbigen Inschrifttafeln (rechts nicht erhalten) befinden sich Tugend-Allegorien in blauen und violetten Gewändern (links: ''.SPES.'', rechts: ''.PATIENTA.''). Über diesen Inschrifttafeln und den Säulenkapitellen verläuft ein grüner, ornamentierter Architrav, der in seiner Mitte über dem Wappen eine rote Kartusche mit der Inschrift: ''Gott sicht und richt alles'' aufnimmt.
Darüber, flankiert von Putten, befindet sich der Rest einer Szene, die das Salomonische Urteil thematisiert. Die Sockelzone der Scheibe ist nur noch fragmentarisch erhalten: Putten flankieren eine Inschrifttafel mit dem Text: ''Hans Jochum v. ... obervogt zu...d Nago.ta...''. Dieser Text ist entsprechend der Wildberger Scheibe folgendermaßen zu ergänzen: ''Hans Jochum von Griental. obervogt zu Wiltberg und Nagolt. anno domini 1.6.0.5.''. Farblich ist die Scheibe vorwiegend in Gelb, Blau, Violett und Weiß gehalten.
Die Scheibe ist mit einer (neuzeitlichen) Metallkette aus relativ großen ovalen Gliedern versehen.