Auf Grund der kurzen Regierungszeit des Didius Julianus sind von seinen heute sehr seltenen Münzen nur drei Rückseitenmotive bekannt, abgesehen von denen, die er in vergeblicher dynastischer Hoffnung für seine Frau und seine Tochter prägen ließ. Fortuna, die Göttin des Schicksals und der glücklichen Gelegenheit, die auf diesem Dupondius mit ihren typischen Attributen Füllhorn und Steuerruder dargestellt ist, wirkt wie eine Illustration der Ereignisse, die sich nach der Ermordung des Kaisers Pertinax abgespielt haben sollen: Die Prätorianer, Leibgarde des Herrschers, versteigerten die höchste Macht im Römischen Reich an den Meistbietenden. Der schwerreiche Didius Julianus sah daraufhin seine Chance gekommen und erkaufte sich die Kaiserwürde. Für die Einsetzung dieses Herrschers waren also weder bestimmte Tugenden, noch militärische Erfolge oder familiäre Verbindungen ausschlaggebend, sondern allein die Gunst und die Laune der Schicksalsgöttin Fortuna.
[Sonja Hommen]
Vorderseite: Kopf des Didius Julianus mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rückseite: Fortuna steht frontal, den Kopf nach links gewandt. Sie hält ein Ruder über einem Globus mit der rechten und ein Füllhorn in der linken Hand.