Das Altarblatt aus der 1840 abgebrochenen Veitskapelle in Riedlingen ist 1736 entstanden. Die Riedlinger Stadtrechnungen weisen für dieses Jahr eine entsprechende Zahlung an Johann Georg Wegscheider aus. Der Maler, in Neufra bei Riedlingen geboren, hatte 1697 eine Bürgerstochter aus Riedlingen geheiratet und war in der Donaustadt in öffentlichen Ämtern tätig, z. B. als einer der dreizehn Riedlinger Richter und später als Wegegeld- und Zolleinnehmer. Über seinen künstlerischen Werdegang und den Umfang seiner Tätigkeit als Maler ist nur wenig bekannt; offenbar hat er die Malerei nur zeitweise als Brotberuf ausgeübt.
Die Komposition zeigt den Märtyrer, der als einer der Vierzehn Nothelfer zu den populärsten Heiligen Süddeutschlands zählt, mit Palmzweig und Kessel im Zentrum des Bildes als Vermittler zur Jungfrau Maria, die über ihm im offenen Himmel erscheint. In der irdischen Sphäre erkennt man links einen Besessenen im "Veitstanz" (vgl. Ausschnitt).