Die Vorderseite dieser Jean Warin zugeschriebenen Medaille zeigt eine nach rechts gerichtete Büste des jugendlichen Ludwig XIV. Er ist nach antikem Vorbild in eine römisch anmutende Rüstung gekleidet, glatt rasiert und wie die Cäsaren mit einem Lorbeerkranz gekrönt. Die Rückseite zeigt eine Sonne, die durch die Wolken dringt und die Erde erwärmt. Es ist eine der frühesten Rückgriffe auf das Bild der Sonne in der Selbstdarstellung dieses Herrschers, der als „Sonnenkönig“ in die Geschichte einging. Die Umschrift „FOECUNDIS . IGNIBVS . ARDET“ (Er wärmt mit fruchtbringenden Feuern) sowie die Jahreszahl 1660 im unteren Abschnitt verweisen auf die Hochzeit Ludwigs XIV. mit seiner spanischen Kusine Maria Theresia. Von diesem Ereignis erhoffte man sich Frieden für das Land und eine reiche Nachkommenschaft. Die Hochzeit der beiden 21-Jährigen war im Pyrenäenfrieden festgelegt worden, der am 7. November 1659 zwischen den verfeindeten Mächten Spanien und Frankreich geschlossen worden war.
[Miriam Régerat-Kobitzsch]