Eine tellerförmige Scheibe aus Blutjaspis bildet den Fuß des Pokals, dessen Fassung durch einen überstehenden silbervergoldeten Rand mit buntem Emaildekor mit Blütengehänge und Insekten geprägt ist. Das zierliche Goldemail spricht für eine Zuweisung der Fassung an die Prager Werkstatt von Jan Vermeyen, der eng mit der Werkstatt Ottavio Miseronis zusammenarbeitete und reiche Fassungen für dessen Steingefgäße schuf. Fleischhauer meinte dieses Stück mit dem Eintrag "ein klein Geschirr von Gold gefasst von Jaspis" auf der Liste der mit Herzogin Barbara Sophia (1584-1632) geflüchteten Wertgegenständen von 1635 identifizieren zu können, wobei die Zuordnung zu diesem allgemein gehaltenen Eintrag unsicher erscheint. Sicher als ehemaliges Kunstkammerstück bestimmen lässt sich der Pokal durch einen Eintrag im 1791/92 verfassten Inventar.
[Katharina Küster-Heise]