Der Leichnam Napoleon wurde 19 Jahre nach seinem Tod exhumiert und von der Insel St. Helena nach Paris in den Invalidendom gebracht. Auf die Überführung wurde eine Medaille geprägt, auf deren Vorderseite die Büste des aufgebarten Napoleons wie schlafend abgebildet ist. Zur Überführung der Gebeine mussten die Särge, in denen Napoleon begraben worden war, geöffnet werden. Das Exhumierungsprotokoll berichtet: „Unter einem Satin-Tuch, das ein Arzt mit großer Vorsicht entfernte, lag der Leichnam von Napoléon. Seine Gesichtszüge hatten nur wenig gelitten und wurden sofort wiedererkannt“.
Die Rückseite der Medaille zeigt eine Ansicht der Stadt Rouen und davor das Schiff, das die sterblichen Überreste nach Paris brachte. Die Inschrift auf der Vorderseite im Abschnitt lässt Napoleon direkt zu Wort kommen und verkündet: „Ich sehne mich danach, dass meine Asche an den Ufern der Seine ruht, inmitten des Volkes, das ich so geliebt habe“. Hier wurde wohl ein Auszug aus Napoleons Testament gewählt.
Auf dieser Medaille wird Napoleon als unvergängliche, überzeitliche FigurSymbol stilisiert. Nicht nur wurde der Tote in unverändertem Zustand präsentiert, es sollte auch verdeutlicht werden, dass auch der Tod den Herrscher nicht von seinem Volk zu trennen vermöge.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]