Der hochovale Ringstein aus Karneol ist in einem Ring gefasst und zeigt ein männliches Porträt im Dreiviertelprofil nach links. Der Dargestellte hat einen runden Kopf. Das Kinn ist breit, die Wangen sind füllig. Die kleinen Augen liegen unter kontrahierten Brauen. Auf der hohen, runden und kahlköpfigen Stirn sind zwei parallele Falten wiedergegeben. Über dem breiten Ohr sind wenige kurze Haarsträhnen wiedergegeben. Der Intaglio ist derart tief eingeschnitten, dass sich das Bild nur beim exakten Blick von oben korrekt darstellt. Vergleichbar ist ein Kameo in Florenz, der Ähnlichkeiten zu den Porträts Vespasians (9-79 n. Chr.) aufweist. Das vorliegende Objekt wurde „den 5. Nov. 1830. an d. Kunstkab. übergeben". Es gehört einer Sammlung von 40 Gemmenringen an, die Königin Charlotte Mathilde (1766-1828) testamentarisch der Kunstkammer vermacht hatte.
[Marc Kähler]