Der Quadrans, eine römische Bronzemünze im Wert von einem Viertel As, zeigt das Bild des Hercules auf der Vorderseite, der hier das Fell des von ihm besiegten nemeischen Löwen als Kopfbedeckung trägt. Der seinem Kult geweihte Altar in Rom, die Ara Maxima, soll noch älter als die Stadt selbst sein und am Forum Boarium gestanden haben, dem alten Rindermarkt am Tiberufer. An dieser Stelle befand sich in republikanischer Zeit, auch auf Grund der sich hier kreuzenden Verkehrswege, ein geschäftiger Handelsplatz, an dem Kaufleute und Reisende dem Hercules opferten, wenn sie ihr Vorhaben zu einem guten Abschluss bringen konnten. Es war also für die Römer nicht besonders abwegig, diesen Gott, der mit dem Handel in ihrer Stadt eng verbunden war, auf Münzen abzubilden. Im Jahr 132 v. Chr. ließ auch der Münzmeister M. Aburius Geminus rund hundert Jahren nach der ersten Ausgabe Quadranten mit dem Kopf des Hercules prägen, hier aber fügte er auf der Rückseite mit dem traditionellen Prora-Motiv noch seinen Namen hinzu.
[Sonja Kitzberger]