Mit der Errichtung des Rheinbundes, bestehend aus deutschen Staaten, die aus dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation ausgetreten waren, gründete Napoleon eine Militärallianz, die ihn vor Preußen, Österreich und Russland schützen sollte. Er selbst fungierte als Bundesprotektor, Frankreich allerdings gehörte selbst dem Rheinbund nicht an.
Auf die Gründung wurde eine Medaille geprägt, die Napoleons Chefmedailleur folgendermaßen beschrieb: „Die Medaille stellt alle Könige und Fürsten des Bundes als Ritter gekleidet dar. Sie schwören auf ein Faszienbündel, das vom französischen Adler bekrönt wird. Der Fürstenprimas steht der Zeremonie vor und scheint die Schwüre der anderen Ritter zu empfangen. Wir haben in der Ausführung der Medaille den gotischen Stil gewählt, der charakteristisch für das Rittertum ist, dessen Wiege die Ufer des Rheins waren.“ Tatsächlich handelt es sich bei der Medaille um eine der wenigen Medaillen, die sich stilistisch eher am Mittelalter als an der klassischen Antike orientieren. Napoleon selbst allerdings lässt sich auf der Vorderseite als römischer Kaiser darstellen, die deutschen Herrscher auf der Rückseite sind dagegen in gotischem Stil abgebildet.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]