Napoleon betrieb eine gezielte Familien- und Heiratspolitik, um die Nachbarstaaten Frankreichs an seine Person zu binden. So hatte er auch eine Hochzeit des badischen Prinzen Karls (1786-1818) mit einer Verwandten des ersten Ehemannes seiner Frau Josephine, nämlich Stéphanie de Beauharnais arrangiert. Da sich der badische Hof zunächst widerwillig zeigte, adoptierte Napoleon Stephanie kurzerhand, um eine Hochzeit attraktiver zu machen. Schließlich fand die Eheschließung am 8. April 1806 in den Tuilerien in Paris statt.
Auf diesen Anlass wurde eine Medaille entworfen, deren Motiv noch heute von der Monnaie in Paris für Hochzeitsprägungen verwendet wird. Es orientiert sich an dem biblischen Paar Rahel und Jakob, die zahlreiche Kinder für ihr Land Kanaan zeugten. Napoleons Chefmedailleur Dominique-Vivant Denon beschrieb die Medaille folgendermaßen: „Die Medaille zeigt einen jungen Mann mit dem antiken Stirnband der Prinzen. Er wirbt verliebt um eine junge Prinzessin, die ihm zum Zeichen ihres Vertrauens bescheiden die Hände reicht. Ein N [für Napoleon] strahlt über ihren Köpfen und verkündet, dass diese Verbindung unter dem Einfluss eines glücklichen Sternes geschrieben wurde.“ Die Prognose Denons sollte sich nicht bewahrheiten: Stéphanie musste an der Seite ihres ungeliebten Mannes schwere Zeiten erleben.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]