Al Held gilt als einer der Überwinder des Abstrakten Expressionismus und gehört wie sein Kollege Elsworth Kelly zu den Pionieren der "Hard Edge"-Malerei. Das Gemälde "Echo" gehört in diese Schaffensperiode, die er in den 1960er Jahren begann. Sie ist gekennzeichnet durch geometrische Formen, die sich gegenseitig überlagern, und eine grellbunte Farbigkeit. Al Held beschäftigte sich viel mit dem Phänomen der Schwerkraft und der Frage, wie sich die Dinge zur Erde und zu anderen Objekten verhalten. Jene Überlegungen fanden den Niederschlag in seinen plakativen und kräftigen Arbeiten. Wie auch in "Echo" von 1964 zu sehen, reduzierte und vereinfachte der Künstler die Formen: Große Wellen von unterschiedlicher Farbigkeit nehmen das Bildzentrum ein. Sie wirken wie Schallwellen, die von einem Oszilloskop aufgezeichnet und optisch dargestellt werden. Der Zusammenhang von Abbildung und Titel wird nun ersichtlich: Ein Echo entsteht durch die verzögerte Reflexion einer Schallwelle. Und nichts anderes hat Al Held versucht mit diesem Gemälde künstlerisch umzusetzen. Ab 1967 beschränkte der Künstler sein Repertoire auf Schwarz-Weiß und ersetzte die Bildfläche durch ein transparentes Lineament. Erst 1979 kehrte die Farbe in seine Arbeiten zurück.
Stiftung Sammlung Kurt Fried