Den Avers dieser Medaille ziert eine Stadtaufnahme Stuttgarts mit Weinbergen und Obstgärten, im Hintergrund sichtbar sind der Turm der Leonhardskirche, der Turm der Stiftskirche, als auch der Neue Bau und das Alte Schloss. Darüber streckt sich ein geharnischter Arm, der aus den Wolken ragt. Im Vordergrund zu sehen ist ein ruhender Mann, wohl ein Weingärtner, neben dem das Monogramm PHM (Phil. Heinr. Müller) zu sehen ist. Die Legende liest STUTTGARDIA DUCATUS WÜRTEMBERGICI METROPOLIS (= Stuttgart, die Hauptstadt des Herzogtums Württemberg), die Beischrift des geharnischten Arms lautet TVTA SVB HOC CLYPEO (= Sicher unter diesem Schild). Den Revers schmückt eine sich aufbäumende Stute mit säugendem Fohlen, das Wappentier der Stadt. Die Legende des Revers lautet GNATORUM SEDULA NUTRIX (= die emsige Ernährerin ihrer Kinder). Der Rand trägt die Beschriftung GOTT VERLEIHE ZVM ANFANG MITTEL VND ENDE DES XVIII SECULI GLÜCK UND SEEGEN.
Die Stuttgarter Stadtmedaille wurde erstmals als Neujahrsmedaille auf das Jahr 1700 geprägt und zeigt die Hauptstadt als Ernährerin ihrer Einwohner*innen. Die zeigt sich sowohl auf dem agrarisch geprägten Avers, bei dem Weinberge und Obstgärten dominieren, als auch auf dem Revers mit der säugenden Stute. Der geharnischte Arm Gottes symbolisiert den Schutz, den ihre Einwohner*innen erfahren. Die Medaille wurde sowohl wichtigen Persönlichkeiten verliehen, als auch in Grundsteine wichtiger Gebäude gegeben, wie beispielsweise dem Grundsteins des Katharinenhospitals des Jahres 1820.
[Rahel Adel]