Im Sommer 1914 brach sich in Europa die Kriegseuphorie ihren Weg: Am 1. August hatte Deutschland Russland den Krieg erklärt, drei Tage später folgte die Kriegserklärung an Frankreich. Am 4. August schließlich hielt Kaiser Wilhelm II. eine Thronrede vor dem deutschen Reichstag. Ein Ausschnitt dieser Rede findet sich auf dem Revers dieser Medaille inmitten eines Lorbeerkranzes: FEST V(ND) GETREV ERNST V(ND) RITTERLICH DEMÜTIG VOR GOTT UND KAMPFESFROH VOR DEM FEINDE. Im Verlauf des Ersten Weltkrieges wurde diese Sentenz Wilhelms II. in der deutschen Medaillenpropaganda vielfach aufgenommen, um das deutsche Volk zu einem einmütigen und entschlossenen Kriegseinzug anzustacheln. Der zitierte Ausspruch wird durch die Darstellung dreier im Gleichschritt marschierender, gerüsteter Infanteristen verstärkt, die als Personifizierung der in der Inschrift gepriesenen deutschen Soldaten auftreten.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer]