Im 14. Jahrhundert kam der Weiler Ober-Oberstetten mit der Kapelle „zum Steinhaus“ in den Besitz des Klosters Ochsenhausen. Bereits im Mittelalter hatte eine Pietá aus Holz zahlreiche Wallfahrer angelockt, doch erst der Neubau der Kirche im 17. Jahrhundert bot den Rahmen für die Entwicklung Steinhausens zum vielbesuchten Wallfahrtsort.
Im Jahr 1741 wurde dort die “Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariens vom Schwarzen Skalpulier“ eingerichtet. Sie trat vermutlich als Auftraggeberin dieser Medaille auf, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand. Sie zeigt auf der Vorderseite das Gnadenbild auf einem Postament. Die Umschrift gibt die Abbildung dabei als MATER DOLOROSA STEUNHVSANA zu erkennen. Auf der Rückseite findet sich die Darstellung der auf Wolken schwebenden Muttergottes, die an sieben unter ihr kniende Mönche Skapuliere verteilt. Die Umschrift ist an eine Bibelstelle angelehnt: PEPIGIT NOBIS CVM FŒDUS (= Sie hat einen Bund mit uns geschlossen, vgl. Dtn 5,6).
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]