Der Sonnengott Sol wurde als Lichtbringer und Erneuerer vor allem in den unruhigen späten Jahren des Römischen Reiches zur kaiserlichen Legitimation und Selbstdarstellung genutzt und auf Münzen abgebildet. Besonders Aurelian fühlte sich diesem strahlenden Gott verbunden, seit er im Jahr 272 das Reich von Palmyra zerschlagen und von Rom abgefallene Gebiete zurückerobern konnte. Bei den Schlachten im Osten, vor allem im heutigen Syrien, hatte der dort verehrte Sonnengott dem Kaiser zum Sieg verholfen, weshalb dieser ihm einen Tempel in Rom errichtete und ihn zum beherrschenden Thema seiner Münzprägung machte. Auf der Rückseite dieses Antoninian von 273 mit der Legende ORIENS AVG(usti), durch welche der Osten bzw. der Orient dem Kaiser zugesprochen wird, ist Sol mit einem Strahlenkranz und einer Weltkugel in der Hand dargestellt.
Die Vorderseite zeigt die gepanzerte Büste des Aurelian mit Strahlenkrone nach rechts.
Die Rückseite zeigt Sol stehend mit erhobenem rechtem Arm und einem Globus in der linken Hand zwischen zwei auf dem Boden sitzenden Gefangenen. Im Abschnitt B (Offizinum) XXI (Feingehalt) R (Münzstätte).