Auf Geheiß und Kosten des württembergischen Königs Wilhelm II. wurde dieses der persönlichen Trauer dienende Gedenkblatt für Gefallene des württembergischen Armeekorps initiiert. "Furchtlos und Trew" (furchtlos und treu) war der Wahlspruch des Königreichs. Das querformatige leere Feld unter dem barhäuptigen Toten diente dem handschriftlichen Eintrag von Namen, Dienstgrad und Militärzugehörigkeit des Gefallenen, am Rand ist die Unterschrift des Königs zu sehen.
Das Blatt ist unten rechts mit "Haug 1915" signiert und datiert. Der Maler Robert Haug (1857-1922) lehrte seit 1894 als Professor an der Stuttgarter Kunstschule; von 1912 bis 1916 war er auch deren Direktor.
Das Blatt erinnert an den Tod des Musketiers Karl Goller, der im Württembergischen Reserve Infanterie Regiment 120 gedient hat und am 18. September 1916 gefallen ist. Das Regiment war Mitte September an die Somme verlegt worden, so dass man davon ausgehen kann, dass Goller in der verlustreichsten Schlacht des Ersten Weltkriegs ums Leben gekommen ist.