Am 3. April 1913 musste ein Zeppelin-Luftschiff im französischen Lunéville notlanden. Von deutscher Seite wurde als Begründung angegeben, der "Zeppelin" sei durch starken Winden abgetrieben worden und die Besatzung habe wegen tief stehender Wolken völlig die Orientierung verloren. Die französische Öffentlichkeit dagegen erhob den Vorwurf, das Luftschiff sei auf einer Spionagefahrt gewesen. Der so genante Lunéville-Zwischenfall zeigt deutlich die starken Spannungen, die die europäische Öffentlichkeit im Jahr 1913 prägten und die sich ein Jahr später im Ausbruch des Ersten Weltkriegs entladen sollten.
Die bei Mayer & Wilhelm geprägte Medaille griff den Lunéville-Zwischenfall auf. Auf ihrer Vorderseite schwebt der "Zeppelin" sehr dominant über einer nur klein dargestellten Landschaft. Die Inschrift auf der Rückseite betont, das Luftschiff sei DURCH UNGÜNSTIGE LUFTVERHÄLTNISSE zur Landung in Lunéville gezwungen worden.
[Matthias Ohm]