Für Architekten stellten diese sechs Stäbe eine große Hilfe dar. Entwarfen die Baumeister ein Gebäude mit Säulen, hatten sie auf bestimmte Maßverhältnisse zu achten. Diese Proportionen leiteten sich aus der Antike ab, seit der fünf klassische Säulenordnungen wie die dorische, die ionische oder die korinthische definiert waren. Auf fünf der dreieckigen Stäbe sind detaillierte Proportionsskalen für jeweils eine Säulenordnung eingraviert, der sechste Stab fast die angaben aller Ordnungen zusammen. Entwickelt wurden die Baustäbe von dem deutschen Architekturtheoretiker Nicolas Goldmann (1611-1665), weshalb sie auch Goldmannstäbe genannt werden.
[Irmgard Müsch]
Dieses Objekt ist im Uhrengewölbe des Alten Schlosses zu sehen.