Die Münzgeschichte des Bistums Eichstätt beginnt bereits im 10. Jahrhundert – 300 Jahre nach der Klostergründung durch den Heiligen Willibald. Mit Beginn des 14. Jahrhunderts konnten die Bischöfe von Eichstätt ihre weltlichen Besitzungen erfolgreich erweitern und avancierten zu fürstbischöflichen Landesherren.
Das Selbstbewusstsein dieser geistlichen Fürsten spiegelt sich auch in den von ihnen ausgegebenen Münzen und Medaillen. Nach jahrhunderterlanger Reichsunmittelbarkeit ließ sich im Jahr 1796 Joseph Graf von Stubenberg (1740–1824), der Bischof von Eichstätt, ein letztes Mal in der Rolle eines Reichsfürsten prägen. Doch auch die traditionell selbstbewusste Darstellung des Grafen im Hermelinmantel und die Titulatur auf dem Avers der Münze können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Halbtaler aus dem persönlichen Silber des Prägeherrn geschlagen werden musste: Das Hochstift Eichstätt hatte durch territoriale Verluste an den Preußenkönig seine wirtschaftliche Basis verloren.
[Vivien Schiefer]