Torawimpel zum Umwickeln von Torarollen wurden aus Beschneidungswindeln gefertigt. Die bestickten, oder später (seit dem frühen 19. Jahrhundert) bemalten, oft phantasievoll ornamentierten Textilien mit Tierkreis-, Hochzeits- und Tora-Darstellungen sind nicht nur Zeugnisse einer originären jüdischen Volkskunst. Sie enthalten darüber hinaus genealogische Hinweise, da auf ihnen jeweils das Geburtsdatum und der Name des beschnittenen Knaben sowie der Name seines Vaters vermerkt sind.
Dieser Torawimpel zeigt, dass der Knabe "zur Tora, zur Hochzeit und zu guten Werken" heranwachsen möge. Klezmorim, die bei Festen traditionelle Lieder spielen, flankieren den Hochzeitsbaldachin. Ein Musiker bläst außerdem das Schofar, das Horn, das an hohen Feiertagen rituell eingesetzt wird. Nicht eindeutig identifiziert sind die Schriftzüge.