Die Wallfahrt begann in Maria Steinbach verhältnismäßig spät: Im Jahr 1723 erhielt die Pfarrkirche St. Ulrich und Verena, die der Reichsabtei Rot an der Rot inkorporiert war, von dessen Abt ein Partikel des Heiligen Kreuzes. Einige Jahre später folgte die Übertragung eines Gnadenbilds. In der Folgezeit häuften sich Berichte, die eine Augenwende der Muttergottes sowie Lichtveränderungen im Kircheninneren bezeugten. Das bischöfliche Ordinariat Konstanz versuchte, dem Aufschwung der Pfarrei zum Wallfahrtsort zuvorzukommen, und forderte die Entfernung des Marienbildes. Auf Intervention der Reichsabtei konnte die Wallfahrt dennoch durch päpstliche Prüfung gesichert werden, die die Wahrhaftigkeit der geschehenen Wunder bestätigte.
Diese Wallfahrtsmedaille aus Maria Steinbach zeigt auf ihrem Avers die schmerzhafte und wundertätige Muttergottes. Die Darstellung der Wallfahrtskirche auf dem Revers verweist hingegen auf den barocken Neubau der gotischen Pfarrkirche von 1753, der dem gestiegenen Andrang von Wallfahrten Rechnung trug.
Die Erfassung dieser Medaille/Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]