Die Bronzestatuette ist der Nachguss (Fa. Grohmann Bisingen, 1986) eines Originals im Besitz der Steuben Society of America in New York. Dort gilt ein nicht identifizierbarer "P. Jensen" als ausführender Künstler. Die Komposition der Figur gleicht bis in Details dem Steuben-Denkmal am LaFayette Square in Washington D.C., das 1910 nach einem Entwurf des deutsch-amerikanischen Bildhauers Albert Jaegers (1868-1925) errichtet wurde. Eine Kopie des Monuments ging 1911 als Geschenk an Kaiser Wilhelm II. und wurde in Potsdam aufgestellt. Die Statuette, d.h. das Original, könnte demnach in direktem Zusammenhang mit dem Denkmalentwurf Jaegers stehen und diente vielleicht ursprünglich als Modell für die Wettbewerbsentscheidung um den Auftrag (1906). Dafür spricht nicht zuletzt die etwas teigige Modellierung.
Der 1730 in Magdeburg geborene Baron von Steuben, der seine militärische Karriere in der Armee Friedrichs des Großen begann, ging 1777 nach Nordamerika, wo zwei Jahre zuvor der amerikanische Unabhängigkeitskrieg ausgebrochen war. Dort lernte er Benjamin Franklin kennen und trat in die amerikanische Kontinentalarmee ein, die er seit 1778 als Generalmajor und Generalinspektor zu schlagkräftigen Truppenverbänden organisierte. Zeitweilig war Steuben Generalstabchef von George Washington. Bis 1784 blieb von Steuben zudem Generalinspekteur des Heeres. In den USA wird er als Held des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges bis zum heutigen Tag verehrt – nicht zuletzt in der jährlich stattfindenden Steuben-Parade in New York. In den Jahren 1763 bis 1775, vor seiner Übersiedlung nach Amerika, war Steuben Hofmarschall des Fürsten Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen (1717-1798).