Dieses Grammophon entspricht der herkömmlicher Bauweise seiner Zeit bis auf eine Besonderheit:
Es verfügt über einen Stirlingmotor. Das ist ein Heißluftmotor, in dem durch ständiges Aufheizen und Abkühlen der Kolben des Motors bewegt wird. Hierzu wird ein Spiritusbrenner verwendet. Das Gehäuse des Grammophons (auf der Abbildung abgenommen) weist Lüftungsöffnungen auf, um einen fortdauernden Verbrennungsvorgang zu ermöglichen.
Mit dem langlaufenden Stirlingmotor wurde eine Bedienungserleichterung gegenüber den üblichen Federlaufwerken von Grammophonen geschaffen, die nach jeder Platte wieder von Hand aufgezogen werden mußten. Allerdings waren Grammophone mit solchen Motoren feuergefährlich und teuer und fanden deshalb nur wenig Absatz.
Die Firma Paillard mit Sitz in Sainte Croix in der Schweiz war ein international erfolgreicher Grammophonhersteller, ein innovatives Unternehmen, das später auch mit Produkten wie der Reiseschreibmaschine Hermes-Baby oder den Paillard-Bolex-Kameras bekannt wurde. [Leihgabe Slg. Dietz]