Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts nahm der Magnetkompass eine immer wichtigere Rolle in der Navigation zu Land und auf See ein. Dekorativer Schmuck wich den Ansprüchen der praktischen Handhabung und dem Streben nach immer größerer Genauigkeit. Auch dieser präzise Kompass ist in seiner Gestaltung schlicht gehalten und weist keine Schmuckelemente auf. Dafür besitzt er eine Visiereinrichtung zur genaueren Ausrichtung. Die Kompassbüchste ist auf einer quadratischen Grundplatte montiert, an der zu zwei Seiten jeweils ein Visierloch und ein Visierschlitz eingearbeitet sind. Mit den Visiereinrichtungen macht der Kompass die Bestimmung der Himmelsrichtung im Gelände möglich.
[Irmgard Müsch / Julia Bischoff]