Anfang der 1950er Jahre konstruierte Renzo Rivolta, der Firmenchef des Motorradherstellers Iso Rivolta in Mailand, ein Rollermobil in ungewöhnlicher Form: Die ISO-Isetta, die 1953 auf dem Turiner Autosalon vorgestellt wurde. Zum Einsteig klappte man bei dem originellen Gefährt wie bei einem Kühlschrank die Fronttür auf; das Lenkrad schwenkte dabei zur Seite, so dass zwei Personen in dem Kabinenroller bequem Platz fanden. Die Bayerischen Motorenwerke BMW, die ihr Vorkriegsautomobilwerk im thüringischen Eisenach verloren hatten, standen zu dieser Zeit kurz vor dem Konkurs und suchten nach einer preiswerten Kleinwagenkonstruktion, die gute Absatzchancen versprach. 1954 kaufte BMW die Lizenz zum Bau der Isetta, ersetzte den Antrieb durch den Einzylinder Viertakt-Motor der eigenen Motorradherstellung und erzielte mit dem von 1955 bis 1962 angebotenene Vehikel tatsächlich den durchschlagenden Erfolg, der das Werk vor dem wirtschaftlichen Ruin bewahrte. Bald gab es neben der 250 ccm Version auch ein Modell mit 300 ccm Hubraum und 13 PS. Insgesamt wurde das Motocoupé, wie BMW den Kleinwagen nannte, 161.728 mal verkauft. Auch bei Polizei und Bundespost fand die Isetta Eingang in den Fahrzeugpark. Mit einer Länge von 2,3 Metern passte die Isetta in jede noch so kleine Parklücke und war damit ein ideales Großstadtfahrzeug.