Ungarische Juden im KZ-Außenlager Thil in Lothringen fertigten diesen Aluminium-Zylinder mit Deckel im Sommer 1944 für den deutschen Lagerältesten Willi Heimig aus Dankbarkeit. Heimig hatte sich immer wieder für bessere Lebensverhältnisse seiner Mithäftlinge eingesetzt. Die KZ-Häftlinge in Thil mussten einen alten Stollen zu einer Rüstungsfabrik zur Herstellung der Flugbombe V 1 ausbauen. Zum Teil wurden Häftlinge bereits in der Produktion eingesetzt. Aus diesem Grund hatten ungarische Juden Zugang zu Aluminium und konnten das Stück heimlich an Maschinen fertigen. Auf dem Zylinder sind Heimigs Initialen, seine Natzweiler Matrikelnummer 623 sowie der rote Winkel für Heimigs Kategorie als politischer Häftling eingraviert. Heimig gelang es, den Zylinder auch in den KZ Kochendorf und Dachau, in die er anschließend gebracht wurde, bei sich zu behalten. So überstand das Stück das Kriegsende und gelangte in den Besitz der Familie Heimig, die es der Miklos-Klein-Stiftung überließ.