Radschuhe (Hemmschuhe) wurden früher bei von pferdebespannten Fuhrwerken auf Gefällestrecken verwendet. Da die Bremswirkung der damals üblichen Schleifbremsen wie auch die Bodenhaftung der eisenbereiften Wagenräder nicht ausreichte, um das Fuhrwerk auf langen Steilstrecken ausreichend zu bremsen, legten die Kutscher einen an der Achse des Fuhrwerks befestigten Radschuh vor das rechte Hinterrad, um das Gespann zu bremsen. Die rechte Seite wurde gewählt, um dem rechts sitzenden Kutscher einen Blick auf den Radschuh zu ermöglichen, das unbeschuhte linke Hinterrad sorgt für die Spurführung des Wagens auf der Straße. Dazu muss das Gespann vor dem Gefälle anhalten, dann wird der Radschuh vor das rechte Hinterrad gelegt und mit der Kette mit dem Wagen verbunden. Durch Vorziehen rollt dieses Rad auf den Radschuh, wobei sich die Kette strafft und in der Folge den Radschuh unter dem Rad hält und das Überlaufen verhindert. Das betreffende Rad rollt mit untergebautem Radschuh nicht mehr, sondern rutscht mit dem Radschuh über den Weg.