Geschützaufsätze wurden zum Ausrichten von Kanonen im Kriegswesen bis ins 19. Jahrhundert gebraucht. Damit auch weit entfernte Ziele sicher getroffen werden konnten, besitzt dieser Geschützaufsatz eine Visiervorrichtung. Zwischen zwei schmalen Eisenträgern ist ein höhenverstellbares Visierplättchen angebracht. Mit diesem war es möglich den Anstellwinkel des Geschützrohres gemäß der Entfernung des Ziels einzustellen. Der Aufsatz wurde auf den Kanonenhals gestellt und über das Lochvisier peilte der Artillerist das entfernte Ziel an. Je weiter das Ziel entfernt war, desto steiler musste das Rohr aufgerichtet werden. Die große Höhe ist bei diesem Aufsatz auffällig. Durch die große Einstellweite des Visierplättchens war es somit möglich auch sehr weit entfernte Ziele anzuvisieren. Ein ähnliches Objekt befindet sich in der Sammlung (KK rosa 93) oder bspw. auch im Museo Galileo in Florenz (Inv.Nr. 2531).
[Irmgard Müsch / Julia Bischoff]