Bis 1899 ließ die Stadt Schiltach 29 Hydranten mit doppeltem Anschluss, einem Kupplungsanschluss für Württemberg und einem Schraubanschluss für Baden, aufstellen. Produziert wurden sie von der Mannheimer Firma Bopp & Reuther.
Der Grund für die unterschiedlichen Anschlüsse lag in der Grenzlage Schiltachs. Als im 19. Jahrhundert die Technik in der Brandbekämpfung Einzug hielt, vereinheitlichten nach und nach die einzelnen deutschen Länder ihre Technik, u.a. auch für die Anschlüsse der Schläuche an die Hydranten. Eine der frühesten Vorgaben ist für das Königreich Württemberg belegbar, das bereits 1860 mit den sogenannten Knaggen ein einheitliches Kupplungssystem vorschrieb. 1884 normierte Großherzog Friedrich I. von Baden für sein Land eine einheitliche Verschraubungskupplung, wodurch die Trennung im Südwesten perfekt war. Anschlüsse an Hydranten konnten nicht gemeinsam genutzt werden und Schläuche waren nicht miteinander zu verbinden.
Mit den doppelten Anschlüssen der Hydranten in Schiltach konnten aber nun auch die Feuerwehren aus Württemberg effektiv helfen. Erst 1936 wurde die deutschlandweite „Storz-Kupplung“ eingeführt, die die gegenseitige Unterstützung der Feuerwehren ermöglicht.