Die Sandsteinfigur entstand um 1360 und war vermutlich für die Archivolte eines Portals vorgesehen. Johannes der Täufer steht mit eng am Leib gehaltenen Armen und trägt in der linken Hand eine mit dem Kreuz bekrönte Scheibe, die im Relief das Lamm Gottes zeigt; in seiner Rechten hielt er ursprünglich wohl einen Wanderstab. Dieser ist wie die beiden Füße mitsamt dem rückseitig mit ihnen verbundenen Mantelstück abgebrochen. Ein mächtiger Vollbart rahmt den sprechend geöffneten Mund. Die Skulptur stammt angeblich von einer Ausgrabung und tauchte zuerst in München auf. Es können Verbindungen zur Augsburger Bauplastik beobachtet werden, da die kompakte Figur mit dem großen Kopf stark den Apostelstatuen vom südlichen, 1356 begonnen Chorportal des Augsburger Doms ähnelt.
[Irina Staps]