Die Teller dokumentieren zum einen die Geschichte von Haus und Küche im 19. und frühen 20. Jahrhundert, machen zugleich aber auch deutlich, welche Wege Erzeugnisse nahmen, die nicht im eigenen Dorf produziert werden konnte. So gab es in Michelbach Ende des 19. Jahrhunderts einen Geschirrhändler, der Waren aus Steingut und Irdenware anbot.
Vermutlich stammen diese Teller mit dem charakteristischen Dekor aus der Gegend um Soufflenheim. Die französische Stadt in den Waldgebieten des heutigen Nordelsass ist Bodenfunden zufolge seit der Bronzezeit als Töpfereihochstätte bekannt. Voraussetzung für die Entwicklung dieses Handwerk waren die mehrere Meter dicken Lehmschichten unterhalb des sandigen Bodens der Umgebung. Bis heute ist die mit dicker Glasur dekorierte Tonware charakteristisch für Geschirr aus dem Elsass.