Die Figur steht auf einem achteckigen Sockel und hält mit beiden Händen vor sich ein Wappenschild, das ihr bis zum Bauch reicht. Sie trägt ein mit Akanthuslaub verziertes Gewand, das auf Höhe ihrer Taille gegürtet ist. Ihr glattes Haar ist offen und mittig gescheitelt. Das Gesicht weist zwei große, leere Augäpfel auf, eine markante Nase und tiefe Falten zwischen den äußeren Nasenflügeln und den Mundwinkeln (Nasolabialfalten).
Die Figur wird bisher weiblich gelesen. In der Vergangenheit wurde sie mit der Nagolder Sagengestalt der "wüsten Urschel", einer Grafentochter von der Burg Hohennagold, in Verbindung gebracht.
Bei der Brunnenfigur handelt sich aber vermutlich nicht um eine Darstellung dieser "wüsten Urschel", sondern um eine namenlose Wappenträgerin. Sie stellt den Schildhalter für das Nagolder Stadtwappen dar (ursprünglich eine Engelsfigur).
Der Brunnen samt Figur wurde 1747 von dem Steinhauer Jakob Reich von Dornstetten geschaffen. Die Steine dazu wurden im nahen Altensteig gebrochen.
Diese originale Brunnenfigur befindet sich dauerhaft im Rathaus-Foyer der Stadt Nagold ausgestellt, um sie vor der Witterung zu schützen. Auf dem Urschelbrunnen befindet sich eine im Jahr 1967 angefertigte Replik.