Bis 1806 waren alle Weingärtner in Unterjesingen kelterpflichtig, d.h. es durfte nur in der zentralen Kelter unter Aufsicht gepresst werden. Dort wurden sogleich die Abgaben - Zehnt und Kelterwein - entnommen. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch kleinere Pressen, wie diese Spindelkelter, benutzt. Sie standen nun direkt bei den Weingärtnern und nicht mehr an der zentralen Kelter.
Die Spindel dieser Kelter wurde wegen des geringeren Verschleißes bereits aus Eisen und nicht mehr aus Holz gefertigt. Der so genannte Presskorb, in dem durch den Stempel Druck aufgebaut wird, ist hingegen hölzern. Ebenfalls aus Holz gefertigt ist das Biet (Pressbett), auf dem der Presskorb steht und über das der Saft in den darunter stehenden Zuber abgeführt wird.