Lm vorderen Teil des Schlittens ist eine Hirschjagd inszeniert. Ein Damhirsch versucht sich in größter Not mit einem Sprung über Gehölze - die Querholme - zu retten. Doch ihm gegenüber hat sich oben auf dem Kufenauslauf ein Hund platziert und setzt mit gefletschten Zähnen zum Sprung auf das Wild an.
Eine Blattvolute an der Schulter des Hirsches markiert und kaschiert den Übergang zum hinteren Teil des Gefährts, dem Fond für die darin Platz nehmende Dame. Er wird von zwei sich einrollenden Anschwüngen gestützt, ist elegant geschwungen und mit Ornamenten verziert. Der grazil gebildete Sitzkasten harmoniert formal mit dem schlanken Hirsch und scheint dessen geschmeidige Bewegung zu paraphrasieren. Große Ähnlichkeit in Form und Dekor sprechen dafür, dass der Schlitten wie drei weitere des Landesmuseums (Hanswurst-, Pandur- und Bettler-Schlitten) in der Werkstatt des Bildhauers Johann Konrad Binders um 1750 gefertigt wurden.
[Fritz Fischer]