Walther von Cronberg entstammte einem Adelsgeschlecht im Taunus. 1493 wurde er in der Kommende Frankfurt-Sachsenhausen in den Deutschen Orden aufgenommen und erlangte gut drei Jahrzehnte später dessen höchste Würden: 1526 wurde er Deutschmeister, ein Jahr später verlieh ihm Kaiser Karl V. den Titel eines Administrators des Hochmeistertums. Walter von Cronberg verlegt den Sitz des Hochmeisteramts aus dem evangelisch gewordenen Königsberg nach Mergentheim.
Die Ross-Stirn ist mit seinem Wappen geschmückt: Der vierteilige Schild zeigt im ersten und vierten Feld das Wappen des Deutschen Ordens: in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz. Im zweiten und dritten Feld befindet sich das vierteilige Wappen seiner Familie. Belegt ist der Schild mit einem goldenen Lilienkreuz, das im Zentrum einen goldenen Herzschild besitzt, auf dem sich der schwarze Reichsadler findet.
Vermutlich handelt es sich bei dieser Ross-Stirn, die auch im württembergischen Armeemuseum ausgestellt war, nicht um ein zeitgenössisches Rüstungsteil, sondern um ein Werk des 19. Jahrhunderts.
[Matthias Ohm]