Eine wichtige Rolle im Verarbeitungsprozess zum sog. Vorgarn spielt neben der Karde das Streckwerk. Nachdem die Faserflocken auf der Karde in Einzelfasern gemischt und parallelisiert worden sind, werden die Kardenbänder auf der Strecke zusammengeführt, erneut gemischt und verzogen. Beim Verziehen wird das Faserband durch mehrere Zylinder mit ansteigender Drehzahl geführt, die das Band in die Länge ziehen und zum Vorgarn verfeinern. Das Langstapelstreckwerk ist für Faserlängen zwischen 50 und 130 mm ausgelegt. Um die Laufeigenschaften auf der Ringspinnmaschine zu verbessern, durchläuft das Vorgarnband in der Regel mehrere Streckpassagen.
Das Streckwerk-Funktionsmodell für eine Kammgarn-Ringspinnmaschine wurde bei der Ausbildung von Lehrlingen der Spinnerei F. J. Adolff eingesetzt. Produziert wurde das Modell von der Firma SKF, einem Stuttgarter Hersteller von Streckwerken für Spinnmaschinen.