Der Deckelpokal besteht aus einer echten, in vergoldeten Silberbändern gefassten Kokosnuss auf einem Schaft, der die Form einer antikisch gekleideten Frau hat, die die Nuss auf ihrem Kopf balanciert. Auf dem Deckel, in den ebenfalls ein Stück Kokosnuss eingearbeitet ist, steht eine Kriegerfigur mit Lanze und Schild.
In vielen Kunstkammern Europas finden sich Kokosnusspokale dieser Art, denn das fürstliche Interesse sowohl an der exotischen Ware Kokosnuss, als auch an kunstvoller Verarbeitung edler Materialen, war groß.
Im Verständnis des 17. Jahrhunderts galt die Kokosnuss als ein Kunstwerk der Natur, die durch kostbare Goldschmiedearbeit nochmals aufgewertet wurde. Dieser Pokal stellt damit ein Gesamtkunstwerk aus kunsthandwerklichem Geschick des Menschen und wundersamer Kunst der Natur dar.
[Marlene Barth/Maaike van Rijn]