Mit diesem Standbild des Merkur wird eine Auffassung greifbar, die sich deutlich vom herkömmlichen Stil provinzialrömischer Darstellungen unterscheidet: Die frontale Haltung des Gottes, die hervortretenden Augen, die ornamentale Wiedergabe seines Schlangenstabes sowie die stelenhaft flache Form der gesamten Figur lassen auf einen einheimischen, in keltischer Tradition stehenden Einfluss schließen. Caesar berichtet über die Gallier: "Von den Göttern verehren sie Merkur am meisten." Er habe die meisten Bildnisse, sei Erfinder aller Künste, Führer auf Wegen und Wanderungen, er habe den größten Einfluss in Fragen von Gelderwerb und Handel. Tatsächlich bestätigt die Vielzahl von Bildnissen Merkurs diese Aussage.
Die Skulptur ist im Römischen Lapidarium im Neuen Schloss ausgestellt.