Der schmale Holzkoffer ist innen mit Samt ausgeschlagen und mit elf Zigarren-Schaupackungen der Firma de la Crox Cigarren aus Friedrichstal versehen. Innen ist der Deckel mit blauer Kunstseide bespannt und zeigt eine ovale Kartusche mit der Aufschrift "ORIGINAL DE LACROIX sprich: lakroa CIGARREN", darunter "de la Croix Cigarrenfabrik Friedrichstal Baden gegr. 1885". Mit Schaukoffern wie diesem priesen Vertreter der im badischen Friedrichstal ansässigen Zigarrenfabrik De la Croix ihre Ware bei potentiellen Käufern im Einzelhandel und Gastgewerbe an. Für das badische Dorf Friedrichstal dokumentiert der Musterkoffer die Zeit der Tabakindustrie im 19. Jahrhundert, in der Baden neben Preußen das größte Tabakanbaugebiet Deutschlands darstellte. Die in der Markgrafschaft Baden-Durlach und dem Bistum Speyer aufgenommenen Hugenotten hatten hatten Tabaksamen und Kenntnisse über den Tabakanbau aus Frankreich und ihrem zeitweiligen Aufenthalt in der Pfalz mitgebracht und schufen damit die Voraussetzung für die weitere Verbreitung des Anbaus in Deutschland. Eine von ihnen gezüchtete Tabaksorte wurde nach der neuen Heimat "Friedrichstaler" genannt.
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